Die Bremsenbude

- Die zweistufige Luftpumpe Bauart Knorr mit Hohlventilen -

Luftpumpen wurden natürlich nicht nur für neu gebaute Lokomotiven geliefert, sondern auch als Ersatz für ältere Bauarten oder einfach, um verschlissene oder beschädigte Luftpumpen zu ersetzen.

Natürlich wurden immer nur die gerade in der Fertigung befindlichen neuesten Bauarten an die Eisenbahnverwaltungen geliefert. Für die älteren Bauarten wurde aber über einen längeren Zeitraum die Ersatzteilversorgung gewährleistet.

Das es aber auch ganz anders geht, nämlich einen Schritt zurück, beweist ein kleines Kapitel DDR-Geschichte.1945 hatte die Firma Knorr-Bremse ihren Sitz in die amerikanische Besatzungszone Deutschlands nach München verlegt und dort die Produktion wieder aufgenommen. Das alte Stammwerk in Berlin lag nun in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Die Deutsche Reichsbahn in der späteren DDR benötigte natürlich ebenfalls neue Luftpumpen, um ihre kriegsbeschädigten Lokomotiven wieder zu komplettieren und aufzuarbeiten.

Das Werk in Berlin, nun als "VEB Berliner Bremsenwerk" firmierend, nahm die Fertigung von zwei Luftpumpentypen auf. Für die kleineren Lokomotiven wurde die zweistufige Luftpumpe mit Schleppschiebersteuerung und Hohlventilen und für große Lokomotiven die Doppelverbundluftpumpe mit P-Steuerung hergestellt.

Warum man nicht auch die zweistufige Luftpumpe in der moderneren Variante mit P-Steuerung baute, ist unbekannt. Vielleicht kann hier ein Leser weiterhelfen. Aufgrund dieser Tatsache gibt es aber auch eine etwas modernere zweistufige Luftpumpe mit Hohlventilen. Die Handölpumpe ist entfallen, an ihre Stelle ist eine Schmierpresse mit Stößelantrieb getreten.

zweistufige Luftpumpe mit Hohlventilen und Schmierpresse,

Nachbau des VEB Berliner Bremsenwerk

Damit kam diese Bauart nach gut zwanzig Jahren nochmals in die Fertigung.