Die Bremsenbude

- Die zweistufige Luftpumpe Bauart Knorr mit Hohlventilen -

Die einstufige Luftpumpe war spätestens mit der Einführung der durchgehenden Druckluftbremse bei Güterzügen nicht mehr in der Lage, die erforderlichen Luftmengen bereitzustellen. Anfangs wurden einfach zwei einstufige Luftpumpen an die Lokomotiven angebaut.

Die neue zweistufige Luftpumpe wurde aus der einstufigen Bauart weiterentwickelt. Der Luftteil hat nun einen Hoch- und Niederdruckzylinder bekommen. Der Vorteil dieser Bauart ist eine größere Förderleistung, ein größerer Enddruck im Hauptluftbehälter und ein geringerer Dampfverbrauch. Die Steuerung der Luftpumpe mit Schleppschieber wurde übernommen. Die Schmierung mit der Handölpumpe wurde ebenfalls beibehalten, allerdings gibt es eine Ausnahme. Dazu ein paar Worte am Schluß dieser Beschreibung.

Bei einer mittleren Förderleistung von etwa 1500 Litern in der Minute beträgt der Dampfverbrauch 5,7 kg für 1 m3 geförderter Luft. Die zweistufige Luftpumpe mit Hohlventilen wiegt 310 kg.

Die drei Zylinder der Luftpumpe sind doppeltwirkend, ihre Kolben sitzen auf einer gemeinsamen Kolbenstange. Bewegt sich der Kolbensatz aufwärts, dann saugt der große Luftkolben durch das Ventil V1 und den Kanal t freie Luft in den unteren Raum Q des Niederdruckzylinders ein und drückt sie beim Abwärtsgang durch Kanal t, Ventil V3, Kanal t1, Ventil V4 und Kanal u mit einem Druck von etwa 1,9 bar in den oberen Raum V des Hochdruckzylinders. Beim nächsten Aufwärtsgang verdichtet der Hochdruckkolben diese Luft bis zum Enddruck von 8 bar und drückt sie aus dem Raum V über das Ventil V7 und den Kanal z in den Hauptluftbehälter. Beim Abwärtsgang saugt gleichzeitig der Niederdruckkolben freie Luft durch das Ventil V2 und den Kanal x in den oberen Raum S des Niederdruckzylinders.

zweistufige Luftpumpe Bauart Knorr mit Hohlventilen, Schnitt

zweistufige Luftpumpe Bauart Knorr mit Hohlventilen, Schnitt

Beim Aufwärtsgang drückt der große Kolben diese Luft wieder mit 1,9 bar durch den Kanal x, Ventil V5, Kanal y und Ventil V6 in den unteren Raum W des Hochdruckzylinders. Beim folgenden Abwärtsgang setzt der Hochdruckkolben die Verdichtung wieder bis zum Enddruck fort und drückt die Luft durch aus den Raum W über Ventil V8 und Kanal z in den Hauptluftbehälter.

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