Die Bremsenbude
- die Hildebrand-Knorr-Bremse -
- das Steuerventil Hikpt -
In den dreißiger Jahren begann bei der Deutschen Reichsbahn ein umfangreiches Beschaffungsprogramm für zwei- und vierachsige Dieseltriebwagen.
Diese Triebwagen, die größtenteils in sehr gewichtssparender Bauweise gefertigt wurden, sollten ebenfalls mit der Hildebrand-Knorr-Bremse ausgerüstet werden.
Das Hik-Steuerventil mußte dafür konstruktiv überarbeitet werden, um dem Anspruch auf Gewichtsersparnis im Triebwagenbau nachzukommen.
Das Ventil verzichtet auf bestimmte Einrichtungen, die bei der kurzen Zuglänge von Triebwagenzügen entbehrlich sind. Es entfallen :
- die Steuerkammer A im Ventilträger, sie wurde in einen separaten Behälter verlegt
- der Umstellhahn G - P im Hauptsteuerventil, da nur die Bremsstellung P benötigt wird
- das Mindestdruckventil im Hauptsteuerventil, da die Bremsstellung G entfällt
- die Übertragungskammer Ü im Hauptsteuerventil, da die Zuglängen kurz sind
Steuerventil Hikpt für Triebwagen
Das Steuerventil Hikpt weist noch einige Besonderheiten auf. Die Feder im Nebensteuerventil ist stärker vorgespannt, dadurch löst das Steuerventil bereits bei einen Hauptluftleitungsdruck von 4,7 bar vollständig aus. Es wurde im Nebensteuerventil auch der Verschlußstopfen zwischen den Räumen c und c2 weggelassen. Dadurch kann die Druckluft vom Vorratsluftbehälter direkt zum Bremszylinder strömen und muß nicht den Umweg über das Hauptsteuerventil und den G - P Umstellhahn nehmen.
Der Schieber im Hauptsteuerventil besitzt eine sogenannte Einheitsbremsbohrung, dadurch kann das Hauptsteuerventil für alle Bremszylindergrößen verwendet werden, die Angabe der Bremszylindergröße in Zoll auf dem Steuerventil entfällt.
Diese vielleicht unscheinbare Eigenschaft ist eine weitere hohe technische Leistung der Knorr-Bremse gewesen. Ein Steuerventil für alle Bremszylindergrößen! Die endgültige Vollendung erfuhr diese Einrichtung in der nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten Knorr-Bremse mit Steuerventil KE, kurz KE-Bremse genannt.
